Plattenleger, Fliesenleger und Bodenleger leiden am häufigsten unter Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems. Im Vergleich zu allen Bauhandwerkern sind sie von diesen Erkrankungen häufiger betroffen. Noch deutlich ist der Unterschied zu den Beschäftigten, die vorwiegend im Büro tätig sind. Auch von Erkrankungen der Haut sind Fliesenleger häufiger betroffen als die Beschäftigten der gesamten Baubranche. Verspannungen im Schulter-/Nackenbereich sowie Einschränkungen der Schulter-, Ellenbogen- sowie der Handgelenke bei den Fliesenlegern treten häufiger auf als bei allen Bauhandwerkern. Auch die Einschränkungen der Kniegelenke sowie Verspannungen im unteren Bereich des Rückens treten häufiger auf.
Ergonomische Verbesserungen am Arbeitsplatz sind ein wichtiger Baustein zur Prävention von Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen. Beim
Fliesenleger geht es vor allem um Arbeiten im Knien, im Hocken und im Bücken, manchmal auch um Arbeiten über Kopf. Sie sind nicht zu vermeiden, aber man kann sie erleichtern. Wer seine Fliesenschneidemaschine nicht auf den Boden, sondern auf einen Tisch stellt, erspart sich unnötiges Knien und Bücken. Optimal ist ein höhenverstellbarer Tisch, welcher der Körpergröße angepasst werden kann. Bei Arbeiten im oberen Wandbereich leisten ein Kleingerüst oder ein Podest gute Dienste. Wichtig ist auch, die Körperhaltung öfter zu wechseln. Der Bewegungsapparat lebt von der Bewegung. Fliesenleger sollten im Knien nur mit Knieschutz arbeiten! Weitere Anregungen zur Ergonomie finden Sie auf der Webseite www.ergonomie-bau.de.
Persönlicher Gehörschutz soll auch bei Lärm von fremden Gewerken getragen werden. Vorbeugende Untersuchungen des Hörvermögens durch den Betriebsarzt sind zu empfehlen.
Die Zementprodukte, die der Fliesenleger verarbeitet, sind seit Jahren chromatarm. Das Risiko einer Chromatallergie, der „Zementkrätze“, ist damit stark reduziert. Trotzdem haben Fliesenleger häufig Hautprobleme: Zementmörtel ist eine starke Lauge, die die Haut angreift. Beim Waschen und Ausfugen sollten deshalb flüssigkeitsdichte Handschuhe getragen werden - bei längerer Tragedauer mit Baumwoll-Unterziehhandschuhen.
Da eine erhebliche Staubbelastung auftreten kann, sollte bei einer Belastung geeigneter Atemschutz getragen werden. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen mit arbeitsplatzbezogener Beratung durch den Betriebsarzt dienen der Früherkennung möglicher Gesundheitsstörungen. Beim Fliesenleger wird der Betriebsarzt sein besonderes Augenmerk auf den Bewegungsapparat und die Haut, evtl. auf die Atmung (Staubbelastungen) richten.
Wir möchten Sie daran erinnern, dass der Anwender für die Auswahl seiner persönlichen Schutzausrüstung verantwortlich ist und dabei immer sicher stellen muss, dass diese für seine Arbeitsumgebung geeignet ist.